Wer bin ich?    mein wassersportlicher Lebenslauf

Seit 1951 lebe ich am Zürichsee. Aufgewachsen bin ich in Kilchberg. Nach zwanzig Jahren in dieser schönen Seegemeinde zigeunerte ich bis 1984 in der Nähe des Zürichsees herum. Seither nenne ich Samstagern meinen Wohnort.

Schwimmen

Als Kind konnte ich dem Wasser nicht viel abgewinnen. Es war mir immer zu nass und zu kalt. Der Schwimmunterricht am frühen Morgen im Seebad Kilchberg war mir ein Greuel. Vom Sprungbrett mit einem 'Chöpfler' ins Wasser zu springen, endete immer mit einem 'Ränzler' - und der schmerzt. Die Blech-Teller am Seegrund zu finden und zu bergen, war ein Ding der Unmöglichkeit für mich. Schwimmen lernen musste ich; und ich habe es auch soweit gebracht, dass ich die geforderten 100 Meter ohne 'abzusaufen' schaffte.

Rudern

Als Teenager realisierte ich, dass etwas Bewegung der Gesundheit nicht schaden würde. Da ich nie zu den Fittesten gehörte, und kein Ballspiel, auch nur annähernd, beherrschte begann ich zu rudern. Im Seeclub Zürich absolvierte ich meine ersten Trainings in der 'Kiste'. So wird die Ruderstation im Clubhaus genannt. Nicht das Boot bewegt sich, nein das Wasser wird in einem Kanal rund um den Ruderer gelenkt. Technik üben war angesagt. Selbstverständlich kamen auch Kraft- und Konditionstraining nicht zu kurz. Das Wassertraining absolvierte ich zuerst im Vierer mit Steuermann und später dann zusammen mit Walti Knabenhans im Zweier mit Steuermann. Da das Wasser auf dem Zürichsee recht wellig war, trainierten wir im Sommer auf dem Rhein. Bei Eglisau ist der Fluss gestaut und daher recht ruhig. Technik trainieren ist somit viel einfacher und die Gefahr ein Pedalo zu rammen, ist auch gebannt. Der einzige Negativpunkt war die Distanz. Zweimal pro Woche wurden wir vom Trainer an den Rhein und nach dem Training wieder nach Zürich zurück gefahren.

Ich ruderte immer auf der Backbordseite. Regatten auf dem Zürichsee, Vierwaldstättersee und Rotsee waren der Lohn für die anstrengende Arbeit. Scheinbar hatte ich im Krafttraining wirklich gut gearbeitet. Bei einer Regatta in Stansstaad hielt ich jedenfalls nach dem Startschuss nur noch einen Teil des Ruders in der Hand und wir mussten froh sein nicht zu kentern. Der Weg bis zur Wasserungsstelle war mit dem abgebrochenen Teil sehr weit. Nach etwa zwei Jahren hatte ich genug von der Plackerei und beendete das Abenteuer.

Segeln

Ein paar Jahre später hörte ich in der Tahiti Bar in Feusisberg zwei Männer über das Regattasegeln diskutieren. Es sei fast unmöglich Vorschoter zu finden, er hätte langsam genug, meinte der eine zu seinem Kollegen. Mich interessierte das und ich mischte mich ins Gespräch ein. Warum nicht einen Versuch wagen und schon hatte ich den Job. Vorschoter auf der Tempest Z-40 von Max Meier.

Im ehemaligen Café Belair büffelten wir Theorie. Max brachte mir bei, wie das Segeln zu handhaben sei. Auf dem bayrischen Wagingersee fand die erste Regatta statt. Es lag noch Schnee auf den umliegenden Wiesen. Als Neuling hatte ich noch keine richtige Segelausrüstung. In ausgeliehener, nicht sehr wasserfester, Bekleidung segelte ich die ersten Wettfahrten. Da ich noch kein Gefühl für Wind und Wetter hatte, war das Resultat entsprechend komisch. Im Trapez hängend nahm ich die Fock dicht, als eine Böe das Boot in bedenkliche Schieflage brachte. Das Kommando von Max 'fiere!!' befolgte ich umgehend und sehr gründlich. Das Boot stellte sich mit Schwung auf und neigte sich auf die Luvseite (meine Seite). Ich lag im Bach und wurde entsprechend nass. Dass auch Max nasse Füsse kriegte, liess er mich ziemlich nachdrücklich und laut wissen. Diese Osterhasenregatta blieb mir gut in Erinnerung.

Es folgten noch viele Regatten. Schon nach kurzer Zeit waren wir immer weiter vorne auf den Ranglisten zu finden. Wir segelten Wettfahrten auf den Schweizer Seen und auf den grenznahen Seen in Deutschland und Oesterreich. Wettfahrtserien auf dem Gardasee, die Weltmeisterschaft vor Alassio und die Teilnahme an der Kielerwoche zeigten uns bald auf, dass Amateure aus Binnenregionen in internationalen Feldern einen sehr schweren Stand haben.

Die Teilnahme an der Schweizermeisterschaft von Estavayer-le-Lac verlief nicht ganz zufriedenstellend. Im darauffolgenden Jahr warteten wir am Genfersee auf den Wind. Die SM kam nicht zu stande. Ein Jahr später waren wir in Beinwil. Mit den Winden auf dem Hallwilersee kamen wir besser zurecht als die anderen Teilnehmer und so wurden wir 1977 Schweizermeister. Dass wir auch in der Jahresmeisterschaft immer weit vorne zu finden waren, ist den konstant guten Rängen und der fleissigen Teilnahme an allen Wettfahrten zu zuschreiben. Diejenigen Wettfahrten die Max nicht bestreiten konnte segelte ich mit anderen Steuerleuten. So kam es auch, dass ich dreimal hintereinander den Vorschoter-Jahrespreis gewinnen konnte. Auf dem Höhepunkt angelangt beendeten wir Ende 1977 unsere gemeinsame Seglerkarriere.

Nachdem ich von der freiwilligen Arbeit der verschiedensten Wettfahrtleitungen profitiert hatte, wollte ich mich auch einmal für die anderen Segler nützlich machen. Ich folgte dem Aufruf des Vorstandes des Yachtclub Rapperswil und half im Regattakomittee mit. Zuerst als Mitfahrer und später auch als Fahrer des Bojenbootes half ich die Bojen für die Wettfahrten zu setzen. Die schweren Eisenkugeln in die Tiefe von 20 bis 140 Meter zu versenken war ja noch einfach. Die selben Kugeln nach der Wettfahrt aus der Tiefe nach oben ins Boot zu hieven, war dann doch bedeutend beschwerlicher.

Pfingstregatta, Frühjahrsregatta und Herbstregatta vor Rapperswil und dazwischen das O-Jollenturnier vor der Rietliau waren das alljährliche Standardprogramm. Die clubinterne Plauschregatta kam dann noch dazu. Ich übernahm die Funktion des Wettfahrtleiters. Viele Segler wollten an der Tag- und Nachtregatta teilnehmen. Da jedoch der Start für diese Wettfahrt in Zürich war, hätten die Boote 4 mal 30 Km segeln müssen. In Zusammenarbeit mit den WFL von SCoZ, SCPf, WVR schrieben wir die Tag- und Nachtregatta Pfäffikon - Zürich - Pfäffikon aus und führten sie jeweils jährlich einmal durch. Während dieser Zeit, schrieb ich im Namen des YCR auch je eine Schweizermeisterschaft für die Kielzugvogel- und die O-Jollenklasse aus und führte diese mit Erfolg durch.
Da meine Familie wuchs, und ich nicht mehr so viel Zeit für die Seglerei aufwenden konnte, trat ich als WFL zurück und segelte nachher nur noch sporadisch bei Freunden als Vorschoter mit.

Tauchen

Im Winter 2000 brach bei einem Skiunfall mein linkes Kniegelenk. Sport ohne Belastung der Knie war angesagt. Aquafit ist ganz schön anstrengend und sicher gesund. Da ich mit fast fünfzig Jahren den Altersdurchschnitt der Teilnehmer stark nach unten korrigierte, beschloss ich mir etwas anderes zu suchen.
Ich erinnerte mich an einen Schnuppertauchgang, den ich zusammen mit meiner Tochter einmal in den Ferien auf Ibiza absolvierte und ganz lustig fand. Warum nicht das selbe nochmals versuchen und erproben ob das Knie hält. In Horgen meldete ich mich für den Open Water Kurs an und absolvierte ihn im Käpfnacher Sportbad und in der Sust in Horgen. Dank viel Hilfe beim Anziehen der schweren Ausrüstung, beim ein- und aussteigen aus dem Wasser hielt das Knie und ich tauchte bald ohne Probleme. Was daraus wurde kannst Du auf meiner Tauchseite nachlesen und auch die Bilder auf den Fotoseiten begutachten. Tauchen macht mir immer noch riesig Spass. Ich tauche nicht nur in den Ferien im warmen Meerwasser, sondern bin auch regelmässig in den Schweizer Gewässern anzutreffen.

Herbst 2008
Ich muss leider aus gesundheitlichen Gründen meinen geliebten Tauchsport aufgeben und werde daher auch keine neuen Unterwasserfotos mehr publizieren können. Die Erinnerungen an viele schöne Erlebnisse und Bekanntschaften, die durch den Tauchsport entstanden sind, werden noch lange präsent bleiben. Vielen Dank allen Beteiligten.